Passau

Schon vor geräumiger Zeit ist bei einigen Handbikern der Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirols (SGKS), der Plan gereift, mit einigen nichtbehinderten Radfahrern eine der schönsten Radtouren Europas gemeinsam zu fahren und zwar Passau/Wien.
Vor kurzem war es nun so weit. Die Planung war fertig und auch der Termin stand fest. Die Anreise nach Passau im gemeinsamen Vereinsbus verlief reibungslos und die Stimmung war bestens!
Die Ankunft am Freitag, den 10.09.2010 in Passau war erst gegen 24Uhr.
Am nächsten Tag war eine Etappe von ca.95km nach Linz geplant. Am Morgen konnte man schon erkennen, dass bis auf ein wenig Bodennebel, das Wetter einmalig war. Nach dem Frühstück, mit noch ein bisschen Kater in den Knochen von der langen Anreise,  ging es dann endlich los mit der bunten Truppe Richtung Linz.
Als wir Passau verliesen war schon das wunderschöne Donauufer zu sehen. Der Radweg verläuft nicht immer entlang des Ufers, desshalb fuhren wir auch teilweise immer wieder durch schöne Dörfer mit traumhafter Kulisse. Man kann bei dieser Tour das rechte oder linke Ufer wählen. Wir wollten es abwechslungsweise auf beiden Seiten versuchen, desshalb nutzten wir auch von Zeit zu Zeit die abenteuerlichen Fähren zum Überqueren. Die Fähren mit denen wir fuhren waren klein und aus Holz. Bei der ersten Überfahrt, war uns schon ein bisschen mulmig, aber das „Bötchen“ kämpfte tapfer gegen die Strömung der Donau und brachte uns heil ans andere Ufer.
Nach einer kurzen Mittagspause an einem idylischen Plätzchen, von denen es entlang des Radweges genug gibt, ging es nach Linz.
Was auch zu ewähnen ist, das sind die entlang der Donau vielen Wasserkraftwerke mit ihren Schleussen für die Schifffahrt, die man auch teils über die Staumauer überqueren kann.
In Linz (wunderschöne Stadt)erwartete uns unsere Begleitperson in mitten eines grossen Volksfestes. Wie sich herausstellte war gerade die Steirer Woche, mit leckeren Produkten aus diesem Bundesland. Also ab ins Hotel und danach auf die „Piste“!
Am zweiten Tag ging es von Linz nach Melk ca.118km. Diesmal strahlend blauer Morgen. Bei dieser Tappe wollten wir ein bisschen mehr Geschwindigkeit machen, da es eine längere Strecke war. Leider gelang es uns nicht immer, da es einfach zu viele schöne  Orte und Sehenswürdigkeiten gab, die man immer wieder geniesen und fotografisch festhalten musste. Und nicht zu vergessen die riesigen Ausflugs- und Luxusdampfer die immer wieder an uns vorbeizogen. In Melk angekommen staunten wir nicht schlecht wie riesig der Stift Melk war. Alles auf einem Fels direkt oberhalb Melk gebaut.Obwohl wir insgesamt schon ca.213km hinter uns gebracht hatten, ging es uns sehr gut. Jetzt hieß es noch  einmal Kräfte sammeln bei einem guten Abendessen und dann noch die letzte Tappe nach Wien.
Am darauffolgenden Tag stand die längste Strecke, 127km, bis nach Wien – Stephansdom bevor.
Heute waren alle besonders gut drauf, weil wir freuten uns auf diese majestätische Weltstadt. Auch das Wetter lies uns nicht im Stich und zeigte sich von der Schokoladenseite. Wir rüsteten unsere Räder wie jeden Tag mit kleinem Proviant und ab ging die Post. Dieser Streckenabschnitt von Melk nach Wien war auch anspruchsvoller als die Anderen, da es ziemlich auf und ab ging,mit schweißtreibenden Anstiegen. Belohnt wurden wir, dann aber mit atemberaubenden Ausblicken. 20km nach dem Start fing die berühmte Wachau an, die sich mit Ihrem Weinanbau, alten Höfen und vielen anderen Sehenswürdigkeiten präsentierte. Bei einer kurzen Einkehr in ein Lokal in der Urwachau war der Chef des Lokals von unserer zusammengewürfelten Truppe so begeistert, dass er uns kostenlos einlud.
Unsere Mittagspause machten wir diesmal in Tulln, ca.45km vor Wien. Diesmal hatten wir uns ein besonderes Plätzchen ausgesucht und zwar auf einem vor Anker liegenden Schiff, das auch für vorbeifahrende zugänglich war.
Also raus aus den Rädern und rauf auf den Dampfer namens  „Stadt Wien“ ,wo schon Tom Jones und andere Weltstars zu Gast waren und auf den Bildern in den Gängen des Schiffes verewigt sind. Das Restaurant befand sich auf dem Oberdeck, da musste so manch einer von uns unter dem Gelächter der anderen eine „Kraxlpartie“ über die schmalen und steilen Stufen veranstalten. Nach dem Essen gings weiter zum Endziel. Als wir nach Kosterneuburg kamen, konnte man  schon aus der Ferne den Millennium Tower und Donauturm sehen und wir wussten, jetzt ist es nicht mehr weit. Immer mehr übertönte der Lärm der Autos die Geräusche der Natur.
Man konnte mit dem Rad bis zum Stephansdom auf markierten Radwegen in mitten durch den Stadtverkehr fahren. Dort angekommen war die Freude natürlich gross. Wir gratulierten uns gegenseitig…… mir hobns gepockt…….340km!!! Alles ohne Pannen!!! Ich glaube auch,dass so manch einer Tourist mehr Fotos von uns gemacht hat, als vom Stephansdom…..
Diese Tour war wirklich toll und vor allem mit sehr tollen Leuten.
Am Abend wurde noch richtig gefeiert beim „Heurigen“ und es wurde spät….sehr spät!!!!

fotos auf http://picasaweb.google.com/sgks.bz

                                                                                   rt