Felsenkeller

Italienischer Behindertensport wurde kürzlich umstrukturiert
Foto: LPA/Pertl

Pfatten – Südtirols erfolgreiche Radsportler mit Behinderung standen gestern bei einem Treffen mit Landeshauptmann Luis Durnwalder im Felsenkeller in der Laimburg im Rampenlicht. Durnwalder empfing rund 60 Sportler und Funktionäre der paralympischen Disziplinen im Radsport. „Ihr alle seid Beispiel, dass Sport für alle umsetzbar ist und macht anderen Hoffung, dass alles möglich ist“, sagte Durnwalder, der auch den Funktionären für ihren Einsatz im Behindertensport dankte. Claudia Schuler wurde beim Treffen offiziell für die Paralympischen Spiele 2012 in London nominiert.

Zusammen mit etwa zwanzig Funktionären konnte Landeshauptmann Durnwalder 35 aktive Sportler begrüßen, darunter Veteran Roland Ruepp, der bereits fünf Mal bei den Paralympischen Spielen dabei war (vier Mal Winterspiele und einmal Sommerspiele) und dabei zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze holte, die Siegerin des Giro d’Italia 2011 Claudia Schuler, der Giro-Zweite Raimund Thaler und Mehrfach-Weltmeisterin und Paralympic-Bronzegewinnerin Renate Telser.

„Sie alle sind ein Beispiel“, so der Landeshauptmann, „dass Sport für alle umsetzbar ist. Der technische Fortschritt und der Wohlstand ermöglichen es heute auch Menschen mit verschiedenen Behinderungen, unterschiedlichen Sportarten nachzugehen und aktive Rollen im Sportgeschehen zu übernehmen“, sagte Durnwalder.

„Mit Ihrem Beispiel machen sie allen Menschen mit Behinderung Mut und Hoffnung, dass alles möglich ist“, betonte Landeshauptmann Durnwalder, der in der Landesregierung für die Sportagenden zuständig ist. Durnwalder bedankte sich bei allen Radsportlern mit Behinderung für ihre Anstrengung und ihre Vorbildrolle und lud sie ein, an diesem Abend zusammen den Sport und das Leben zu feiern.

„Im Sport unterscheiden wir nicht zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, wir haben einfach Sportlerinnen und Sportler“, unterstrich der eigens angereiste Präsident des Italienischen Paralympischen Komitees Luca Pancalli. Anwesend waren auch der Präsident des Italienischen Radsportverbands Renato Di Rocco sowie der Präsident des Landeskomitees des Radsportverbands Antonio Lazzarotto.
Zur Krönung des Abends nominierte der technische Kommissär der Nationalmannschaft Mario Valentini Claudia Schuler offiziell für die Paralympischen Spiele 2012 in London.

Der paralympische Sektor im Radsport sieht je nach Behinderung der Athleten vier Kategorien mit verschiedenen Unterteilungen vor: Fahrrad, Handbike, Dreirad und Tandem. Es finden Straßen- und Bahnrennen statt. Bei den Paralympischen Sommerspielen werden seit 1988 Radrennen ausgetragen. Die Paralympischen Sommerspiele gibt es seit 1960, die Winterspiele seit 1976. In London werden 2012 die 14. Sommerspiele ausgetragen, der Radsport ist zum siebten Mal dabei.

Der italienische Behindertensport wurde kürzlich umstrukturiert. Vorher war das Comitato Italiano Paralimpico (CIP) wie ein Sportverband, zuständig für die paralympischen Sportarten. Inzwischen ist das CIP dem CONI gleichgestellt und es gibt für jede Sportart einen eigenen paralympischen Verband. In den meisten Fällen – so auch im Radsportverband – ist dies ein Bereich des entsprechenden olympischen Verbandes. In einigen Fällen ist es aber auch ein eigenständiger Verband.